SONNENFINSTER

Roman

Erscheinungstermin: September 2006/ Molden Verlag, Wien

Ich, der durch das Geld alles, wonach
ein menschliches Herz sich sehnt,
vermag, besitze ich nicht alle mensch-
lichen Vermögen? Verwandelt also
mein Geld nicht alle meine Unver-
mögen in ihr Gegenteil? Ist das Geld
nicht das Band aller Bande? Kann es
nicht alle Bande lösen und binden?

Karl Marx

Es gibt Dinge, die man fünfzig Jahre weiß, und
im einundfünfzigsten erstaunt man über die
Schwere und Furchtbarkeit ihres Inhaltes.

Adalbert Stifter

Eine totale Sonnenfinsternis, ein Lebensbornheim, Mitglieder einer schlagenden Verbindung, eine Schauspielerin, ein im Sterben liegender Milliardär, und ein Arzt, der auf seinem Gebiet als besondere Kapazität gilt.

Das sind einige Personen und Ereignisse in einem Roman, der sich mit der Frage beschäftigt, welche Geheimnisse Menschen mit sich herumtragen, wie sie Macht ausüben, und wie sie Macht über sich ausüben lassen. Ein Roman, der merkwürdige Ähnlichkeiten zwischen den Ritualen von schlagenden Burschenschaften und sado-masochistischen Praktiken entdeckt, und zur Frage Anlaß gibt, ob der alte, patriarchalisch geprägte Kapitalismus wirklich so viel besser war, als der neu entfesselte, globale Kapitalismus der Gegenwart. Ein Roman, der es der Leserschaft überläßt zu beurteilen, ob sich aus den Gefühlen, die scheinbar zwischen zwei der Protagonisten aufkeimen, eine Beziehung entwickeln kann, die frei ist von den Zwängen der Vergangenheit, und ob es möglich ist, daß zwei Menschen in einer Welt, in der alle Beziehungen Warencharakter annehmen, genau diese Vorbedingung erfolgreich ignorieren und ihr eigenes Miteinander finden können.

In dem Maß, in dem sich die Welt während der totalen Sonnenfinsternis verdunkelt, werden die Lebenslinien eines mächtigen Mannes erhellt, der sein Leben lang auf diese Sonnenfinsternis hin gelebt hat. Während rundum alles mehr und mehr vom Dunkel des Mondschattens erfaßt wird, werden die Schatten im Leben dieses Mannes sichtbar.